Sammlung Kurt Tauber: Klimsch Zweiraumkamera
Eine stolze Zweiraumkamera von etwa fünf Metern Länge - das größte Exponat im Deutschen Kameramuseum in Plech (wenn wir jemals ein Plätzchen dafür finden). Ein solches Reprogerät für großformatige Filme wird Zweiraumkamera genannt, weil seine Bestandteile über zwei Räume (einen Hell- und einen Dunkelraum) reichen. Mit dieser Riesenkamera werden Kopien von flachen Vorlagen (Karten, Bauplänen, Plakaten, Gemälden usw.) hergestellt. 

Die Zweiraumkamera besteht aus einem massiven Kamerastativ mit Führungsschiene im so genannten Hellraum (Bild oben), auf der die einzelnen Bestandteile - Objektive und Kamerabalgen -  montiert sind. 

Auf dem Vorlagenhalter aus Glas (Bildmitte) wird die zu reproduzierende Vorlage befestigt. Helle Lampen leuchten die Vorlage aus.

 

Im anschließenden Dunkelraum (Bild oben: hinter dem dunklen Vorhang) kann man nun über ein Steuerpult (Bild unten) die gesamten Einstellungen vornehmen, die für die Aufnahme notwendig sind. Danach wird wie bei den bekannten kleineren Großformatkameras auch die schwenkbare Filmhalterung mit einem Film bestückt. Die großformatigen Filme wurden oft zur besseren Planlage per Saugplatte (mit Unterdruck) an die Filmhalterung gepresst und zur Belichtung in die optische Achse der Kamera geschwenkt. 

Die Entwicklung der riesigen Planfilme wurde anfangs in großen Wannen, später auch mit so genannten Durchlaufentwicklern vorgenommen. 

 

Das abgebildete Modell - ein Produkt  des weltberühmten Herstellers Klimsch - stand von etwa 1977 bis November 2004 in den Räumen der Regierung von Oberfranken in Bayreuth, wo damit etwa bis zur Mitte des Jahres 2004 Bebauungspläne, Lagepläne sowie  Flächennutzungspläne und ähnliches vervielfältigt wurden. Keine bildmäßige Fotografie (Plakate usw.) also, sondern reine Strichzeichnungen, technische Reproduktionen. 

 

Nachdem aber auch auf diesem Sektor die Personalcomputer ein schnelleres und leichteres Arbeiten ermöglichten und zudem keine Verbrauchsmaterialien für die Klimsch mehr lieferbar waren, bot die Regierung von Oberfranken dem künftigen Kameramuseum dieses Gerät als Spende an. Männer des Bauhofs Mistelgau zerlegten im November 2004 das Riesending und lagerten es dort bis zur endgültigen Verwendung ein. Großabbildung (950 Pixel breit, etwa 170 KB)  hier... 


Herzlichen Dank an Klaus Saalfrank (Regierung von Oberfranken) und Dieter Jenß (Nordbayerischer Kurier) für die Überlassung der Fotos.

 


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