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Deutsches Kameramuseum


Sonderausstellung DDR-Geräte


Die auch im Westen geschätzten und bekannten DDR-Hersteller und ihre Produkte



Ein Sahnestückchen der DDR-Sammlung im Deutschen Kameramuseum: die Exakta Varex VX. Exakta-Kameras sind in vielen Variationen zu bewundern.


Beachtliche Fotoindustrie im Osten Deutschlands


PLECH. Der Schwerpunkt der Sammlung im Deutschen Kameramuseum in Plech liegt naturgemäß auf westdeutschen Fotoapparaten der Nachkriegszeit. Dazu gibt es jede Menge deutscher Apparate "östlicher" Herkunft zu bewundern. Denn die deutsche Kameraindustrie hatte vor dem zweiten Weltkrieg nun mal ihren Schwerpunkt in Sachsen und Thüringen. Und auch nach der Zweiteilung Deutschlands hielten die DDR-Konstrukteure durchaus der Konkurrenz aus dem Westen Stand - eine Zeit lang wenigstens. Die Blütezeit der analogen Spiegelreflexkameras wurde durch Praktica & Co. beflügelt: Gute Qualität zu erschwinglichen Preisen, günstig dank des Devisenhungers der DDR, die ihre Produkte über Quelle, Neckermann und Porst auch unters westdeutsche Foto-Volk brachte.


Im Deutschen Kameramuseum in Plech ist deshalb die Fotoindustrie der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) mit sehr vielen herausragenden Beispielen vertreten, wobei die Übergänge von gesamtdeutschen Vorkriegsmodellen zu ostdeutschen Nachkriegsmodellen naturgemäß fließend sind. Viele Apparate wurden nach dem Krieg einfach unverändert oder kaum verändert erst einmal weitergebaut.

 

Eine wichtige Rolle als Abnehmer nahmen die westdeutschen Fotohäuser Quelle (Revue) und  Photo Porst ein, die teilweise eigene Abwandlungen von DDR-Kameras in großer Stückzahl in der DDR produzieren ließen oder einfach Ost-Kameras mit Revue- oder Porst-Label versahen und im Katalog anboten. Ein Beispiel:


Die Porst-Version PORST-Reflex

Die ursprüngliche DDR-Kamera Praktina II A


DDR-Geräte wurden auch offiziell unter ihrem Namen in den Westen exportiert, was dann oftmals bei der Ausreise aus der DDR zu langen Diskussionen an der Grenze führte: Wurde die neuwertig aussehende Praktica oder Exakta bereits vom westdeutschen Touristen in die DDR eingeführt oder dort unerlaubterweise mit schwarz getauschten Westmark billig erstanden?

 

So empfahl es sich, die Liste der bei der Einreise in die DDR oder Berlin (Hauptstadt der DDR) mitgeführten Waren sehr sorgfältig bei der Einreise zu erstellen - möglichst mit Seriennummern der Fotogeräte und Zubehörteile, damit es bei der Ausreise-Kontrolle keine Probleme gab. Für solche Fälle gab es sogar "Kamera-Pässe" (siehe Abbildungen unten).



Im Deutschen Kameramuseum in Plech ist den DDR-Kameras eine eigene Vitrine gewidmet, die in unmittelbarer Nachbarschaft zu der Sonder-Vitrine über Revue-Kameras von Foto-Quelle steht, so dass man leicht erkennen kann, welche DDR-Produkte von Quelle unter dem Markennamen Revue vertrieben wurden.


Ein paar herausragende Beispiele aus der Sammlung


 Manchmal war die DDR in der Technologie führend auf dem

 Weltmarkt wie etwa bei der Hochgeschwindigkeitsfilmkamera

 Pentazet 35, die bis zu 40.000 Bilder in einer Sekunde auf

 Zelluloid bannte - ein Prunkstück unseres Museums (siehe

 Bild rechts oben). Dieser Apparat, gebaut von 1953 bis 1968

 Jahre in der früheren DDR, ist ein absolutes Wunderwerk. Die

 (einschließlich Transportkisten) 350 Kilogramm schwere

 Ausrüstung diente dazu, extreme Zeitlupenaufnahmen zu

 machen. In diesem Erhaltungszustand eine absolute Rarität.


 Die Hildebrand Hilla (Bild links) gehört ebenfalls zu den

 Raritäten, die ein Sammlerherz höher schlagen lässt.  Es ist

 eine Bastlerkamera, die es mit leicht geändertem Gehäuse und

 mit dem gleichen Objektiv auch für das Negativ-Format 3 x 4

 cm gab. Die Kamera wurde als Bausatz, aber auf Wunsch

 auch als Fertigmodell angeboten und vertrieben von einer

 Firma "Modellbau L. Hildebrand, Jena" und kostete in der

 Kleinbildausführung 39,55 Mark der DDR, die Rollfilmversion

 (127er Film/Negativ: 3 x 4 cm) kostete etwa eine Mark weniger.


 Die Pionier: eine einfache Kamera der Kodak AG Filmfabrik

 Köpenick in Berlin-Köpenick (DDR), gebaut 1947 (nach

 anderen Autoren bis 1950) in zwei Versionen: Bakelit schwarz

 und Bakelit weinrot eingefärbt (Bild). Film: Rollfilm A 8 (16

 Aufnahmen auf Rollfilm 4 x 6,5 cm; Negativformat 4 x 3 cm,

 Objektiv: Lichtstärke 1:11, Moment- und Zeitverschluss.

 Fixfokus: scharf ab 2 Meter. Empfohlener Film: "Kodak-

 Dekopanfilm". Laut Prospekt "für die ersten Fotoversuche

 von Schülern gedacht". Unscheinbar, aber wertvoll!


 Eine eigenes interessantes Kapitel der DDR-Fotohistorie: die

 Geschichte der Dresdener Firma Mikrolux. Andreas Pietrucha,

 Sohn des Firmengründers Bernhard Pietrucha, hat dem

 Deutschen Kameramuseum in Plech im Jahre 2009 das

 Firmenarchiv zur Aufbewahrung übergeben. Darunter auch

 Stereo-Dia-Serien, die der freiberufliche Fotograf Andreas

 Pietrucha bis 1982 als exklusiver Dia-Hersteller auf der

 Wartburg schoss. Ebenfalls im Museum: der Prototyp eines

 Stereo-Betrachtungsgeräts namens Plastomat.


"Die "Gießen-Sonne" als Hoffnung auf baldige Freilassung in den Westen nach Gießen

Zu den DDR-Fotokameras, Filmkameras und sonstigen Geräten aus der ehemaligen DDR


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