Die Sammlung Kurt Tauber: Nemrod Siluro A


Die Mittelformat-Unterwasserkamera (Negativformat 6 x 6 cm auf Rollfilm 120) namens Siluro (spanischer Name für: Wels) wurde von 1960 bis etwa 1966 von Nemrod Metzeler in Barcelona, Spanien, ​hergestellt und hat ein Bakelitgehäuse, das bis 40 Meter Tiefe einsetzbar ist. Laut Bedienungsanleitung war der Sportsucher für ein Motiv in etwa drei Metern Entfernung justiert.

Die drei verschiedenen Grundmodelle dieses Geräts (A, B und C mit einigen Variationen) wurden in Spanien hergestellt, der Export erfolgte in 54 Länder mit ungefähr 8.000 produzierten Einheiten: Modell A-1 (das Museumsmodell - siehe Fotos) besteht aus schwarz gefärbtem Bakelit und trägt den Namen Siluro und darunter eine kleine Plakette mit dem Herstellernamen Nemrod (fehlt bei unserem Museumsmodell). Modell B: Nahezu identisch mit Modell A-1 (Gehäuse in Rot mit einem doppelten Griff). Modell C: Siluro Super oder Siluro S: ebenfalls aus rotem Kunststoff und doppeltem schwarzem Griff; zwei Blenden (16 und 22), vier Entfernungseinstellungen (0,8 Meter bis unendlich). Modell C-1: Variation der vorherigen Version mit Sucher von Modell B.

Die spanische Siluro ist eine verbesserte Version der Mako-Shark-Kamera von Healthways (Los Angeles, USA), die um 1956 hergestellt wurde. Laut McKeowns ist der gesamte Mechanismus, der Verschluss, das Objektiv und der Filmtransport identisch mit der Technik der Brownie Hawkeye Flash. Die Kamera bildet hier aber gewissermaßen eine untrennbare Einheit mit dem Gehäuse.

Das Gehäuse besitzt an der Frontseite oben ein Ventil, das es ermöglicht, den Druck im Inneren des Geräts mittels einer einfachen Fahrradpumpe zu erhöhen, um so die Dichtheit des Gehäuses vor dem Tauchgang zu überprüfen: Wenn beim Aufpumpen im Wasser Blasen entstanden, konnte man das Gehäuse noch rechtzeitig aus dem Wasser holen. Wenn die Dichtigkeitsprüfung erfolgreich war, also keine Luftbläschen austraten, konnte man mit dieser Kamera bis zu 40 Meter Tiefe tauchen.

In dieser großen Tiefe war ein einfaches Birnchen-Blitzgerät (fehlt beim Museumsmodell) unverzichtbar. Die Bedienungsanleitung empfiehlt folgerichtig auch die Verwendung von Filmen unterschiedlicher Empfindlichkeiten, abhängig von der Tauchtiefe und der Klarheit des Wassers, weil nur eine Zeit (etwa 1/50 Sekunde) und eine Blende (1:16) zur Verfügung stand.

Das leichte Bakelitgehäuse wurde mittels zweier innen angebrachter Ballastgewichte aus Blei schwerer gemacht, um im Wasser weniger Auftrieb zu erzeugen.

Die Rückseite der Nemrod Siluro mit dem Filmfenster und der Herkunftsbezeichnung "Made in Spain" sowie dem Hinweis auf ein Patent. Fotos: Kurt Tauber

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